Fairness und Faszination im Rugby

 

Im Seminar „Forschendes Lernen im Bereich leiblicher Biographieentwicklung“ haben wir im zweiten Fachsemester des Masterstudienganges der Sportwissenschaften eine qualitative Studie zum Thema „Fairness und Faszination im Rugby“ durchgeführt.

Zusammen mit drei Kommilitonen war unsere Ursprungsidee die Wertevermittlung im Rugbysport im Hinblick auf die Attraktivität. In weiteren Überlegungen und Planungen wurde die Fragestellung weiterentwickelt, da sich zuvor erst einmal die Frage stellt, ob die Fairness überhaupt eine besondere Stellung in dieser Sportart hat, oder ob das von uns vorausgesetzt wurde.

Forschungsstand

Im Bezug auf den aktuellen Forschungsstand konnte unsere Vermutung gefestigt werden. Hans Ulrich Gumbrecht beschrieb in seinem Artikel „Ästhetik der Gewalt: Was Rugby hat und Fussball nicht“ welcher 2011 in der Frankfurter Allgemeinen veröffentlicht wurde, warum die Sportart Rugby es in Deutschland verdient hätte mehr wahr genommen zu werden.

Der Artikel beginnt mit dem Zitat „Stell dir vor, es ist Krieg, und niemand geht hin.“ von Bertold Brecht. Gumbrecht vergleicht dieses Zitat mit den deutschen Rugbyfans.

Weltweit fasziniert Rugby die Zuschauer immer mehr, aber Deutschland hat kein Interesse und keine Zeit für eine Sportart voller Gewalt.

Gumbrecht meint, dass die Mannschaftssportarten der deutschen Sportszene ein kaum überbietbares monokulturesses Bild abgeben. In Brasilien lässt sich diese monokulturelle Ausnahme ebenfalls beobachten. Aber gleichzeitig spielt der Rugby in klassischen Fussballländern wie Argentinien und Uruguay eine beachtliche Rolle. Dieses Phänomen der kollektiven Zuwendung und Abwendung in einer ästhetischen Welt kann als Symptom von Stärke und Schwäche des Nationalcharakters gedeutet werden. Dazu stellt sich Gumbrecht die Frage, was die deutsche Sportkultur mit Ausschluss des Rugbys versäumt.

Um das ästhetische Potential des Rugbys zu deuten, erklärt Gumbrecht in dem Artikel den Differenzierungsprozess im 19. Jahrhundert, in dem sich die Sportarten Fussball, Rugby und American Football entwickelten. Bei diesen Sportarten liegt der entscheidende Entwicklungsschritt darin, ob der Ball mit den Händen bewegt und gesichert werden darf oder nicht.

Im Rugby ist dadurch eine gewisse Gewalt erforderlich, welche für Eroberung oder Verteidigung des Balles mit Körpern gegen den Widerstand anderer Körper zum Ausdruck gebracht werden muss. In den zwei Spielphasen muss entweder der Ball durch eine gewaltsame Konfrontation erobert oder im Gedränge gesichert werden. Gumbrecht beschreibt, als eine der schönsten Phasen des Rugby-Matches, den Übergang von der Körperballung des Gedränges in den Fluss von schnellen Ballwechseln.

Gumbrechts Sohn Christopher ist ein erfolgreicher Rugby-Spieler am College und auch diesem geht es im Spiel um den Kontrast geballter Gewalt, den Spielfluss, die unverwechselbare Geometrie der Angriffsbewegungen und die Wahl zwischen Schnelligkeit, Geschick und Improvisation.

Es wäre für die deutsche und auch für die brasilianische Fussball-Monokultur von Vorteil, wenn sich die Fans auch über ihren Lieblingssport hinaus für andere Sportarten interessieren würden. Dadurch könnte auch der Fussball mit schärferen und ästhetischeren Blicken geschaut werden und die Zuschauer würden sensibler für die Schönheit des Fussballes. Auch wäre es möglich, die essentielle, kontrollierte Gewalt zu verstehen und mit den Vorurteilen aufzuräumen. Denn diese zentrale Rolle der Gewalt macht sowohl die spezifische Ästhetik des Rugbys aus als auch den Spielern gegenüber.

Auch Jenson hingegen veröffentlichte 2017 den Artikel „Warum Rugby zum Trendsport in Deutschland werden kann“ im Hamburger Abendblatt. In dem Artikel geht es um die Entwicklung und den steigenden Bekanntheitsgrad des Sportes. Jenson interviewte die Kapitäne Matthias Abel und Tom Behrendt der Bundesligamannschaften von St.Pauli und dem Hamburger RC.

„ ‚Ehrlichkeit und Fairness sei, was sie am Rugby besonders fasziniere´, sagen Behrendt und Abel. ‚Es ist zwar der körperlich härteste Teamsport, aber Simulieren, Reklamieren und Schiedsrichter beleidigen ist verpönt.‘ Handschlag, Umarmung, dann ist das Kabinengespräch beendet. Trotz all der Eintracht zwischen den beiden bleibt das Gefühl, dass es krachen wird im Derby am Sonnabend. Und das ist auch gut so.“

Die Kapitäne verstehen sich ausserhalb des Spielfeldes sehr gut. Während des Spieles aber stehen sie sich als Rivalen gegenüber und würden alles für den Sieg des Derbyspiels tun.

Sie sind sich einig, dass Rugby der körperlich härteste Teamport ist, aber die Sportart gleichzeitig durch Ehrlichkeit und Fairness fasziniert. Statt Simulation, Reklamation und Verspottung gibt es Handschlag und Umarmung.

Abel erzählt, dass es im Rugby eine neue Generation gibt, welche respektvoller, als noch vor einigen Jahren, wo es noch regelmäßig zu körperlichen Attacken kam, miteinander umgeht. Er verbindet dieses Phänomen mit dem Wandel der Sportart und dem Abschied aus der Nische. Denn seit der Weltmeisterschaft im Jahr 2015 ist Rugby in Deutschland viel bekannter geworden.

Der Wandel der Sportart führte auch dazu, dass die Mannschaften sich nicht wie früher hauptsächlich zum „saufen“ treffen, sondern das Spiel im Vordergrund steht. Es ist somit viel professioneller geworden und auch gibt es einen besseren Umgang.

Behrendt geht davon aus, dass Rugby in den nächsten zehn Jahren zu einer Boomsportart in Deutschland wird und hält es nicht für utopisch sich von den jetzigen 1.000 Zuschauern auf 10.000 Zuschauer zu steigern. Um diesen Durchbruch zu schaffen, wäre jedoch eine Qualifikation des Nationalteams für ein großes Turnier ausschlaggebend.

Auch glaubt er, dass die deutschen Sportfans mittelfristig eine Alternative zum Fussball suchen werden und sich der Rugby dann gut anbieten würde.

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Methode und Durchführung

Ziel der qualitativen Forschung ist die Entdeckung von Theorieaussagen und sozialen Zusammenhängen. Für diese Art der Forschung reicht der Einzelfall aus, das heißt eine Person alleine kann den gesamten Untersuchungsgegenstand bilden. Es herrscht eine relative Offenheit, daher gehören Abweichungen vom Plan zum Forschungsprozess dazu.

Als Methode der qualitativen Forschung haben wir das Leitfadeninterview gewählt. Als Bindeglied steht der Leitfaden zwischen den theoretischen Vorüberlegungen und den qualitativen Erhebungstechniken. Diese Methode bietet durch das Vorhandensein des Leitfadens Schutz und Sicherheit und es wird vor Ausführung die vorgesehene Abfolge und Strukturierung von Fragen festgelegt. Durch Benennung der zu erhobenen Informationen wird die empirische Untersuchung gesteuert. Als Orientierung dient ein Gerüst offener Fragen. An diesem Gerüst kann sich der Interviewer entlang hangeln und selbst entscheiden welche Nachfragen gestellt werden sollten. Trotz dieser vorherigen Strukturierung liegt auf dem Interviewer ein hoher Anspruch an Sensibilität situativer Interaktionskompetenz. Der Erhebungskontext variiert und die Erfordernisse müssen der Situation angepasst werden. Diese Art von Interview besteht sowohl aus der Leitfadenstruktur als auch aus frei erzählenden Sequenzen. Es ist wichtig konkrete Aussagen über das zu erforschende Thema zu machen. Eine Unsicherheit des Interviewers kann negative Auswirkungen auf die Ergebnisse haben. Eine gelungene Verbindung zwischen frei erzählenden Sequenzen und der Leitfadenstruktur sind unerlässlich. Die Anforderungen an das Leitfadeninterview sind daher vielfältig und reichen über die Tiefe und Spezifität bis hin zum personalen Kontext.

Ziel der Datenerhebung sind konkrete Aussagen über das zu erforschende Thema.

Bei der Themaerschließung kann es zu verschiedenen Problemen kommen, da man nicht ohne Vorannahmen in eine Untersuchung hinein gehen kann. Zudem muss zwischen bewussten und unbewussten Vorannahmen unterschieden werden. Aus diesem Grund ist das Leitfadeninterview besonders für Forschungslücken geeignet. Auch stellen sowohl die Unsicherheit des Interviewers, eine falsch verstandene Loyalität gegenüber dem Leitfaden als auch die zur Verfügung stehende Zeit Problemsituationen dar. Des Weiteren kann es bei raschen Themenwechseln, dem Ignorieren der Themen der Befragten oder auch beim Aufdrängen der Leitfadenstruktur zu Unklarheiten kommen.

Die Leitfadenkonstruktion gibt die Datenart der Erhebung vor und benennt das zu erforschende Konstrukt. Die Strukturiertheit von Abgrenzung und Darstellung der einzelnen Themenbereiche ist schwierig abzuwägen. Ebenfalls ist die Operationalisierung sehr individuell auf das jeweilige Interview anzuwenden. Hierbei stellt sich jeweils die Frage wie viel Abstraktheit sein darf und wie viel Konkretheit sein muss.

Wichtig bei einem Leitfadeninterview ist, dass die Frageformulierung möglichst einfach gehalten wird und es eine leichte angenehme Einstiegsfrage gibt. Auch sollte  es einen angemessenen Einsatz der Leitfadenbürokratie geben. Deshalb ist darauf zu achten, dass die Haltung des Interviewers möglichst ausbalanciert zwischen Sachorientierung und Erfahrungsorientierung wechselt. Zudem ist wichtig, dass er aktiv zuhört, unaufdringlich und flexibel ist. Schwierige Fragen sollten anschaulich gestellt werden, um ein gutes Klima zu schaffen.

In der Interviewführung ist es wichtig, einen angemessenen Einsatz des vorher angefertigten Leitfadens hineinzubringen. Das bedeutet, einen Ausgleich zwischen Offenheit des Fragens und der Vorstrukturiertheit des Interviews zu schaffen. Gleichzeitig steht die Sachorientierung der Erfahrungsorientierung gegenüber. Dadurch kann es zu Schwierigkeiten der Ausbalancierung von Haltung und Orientierung kommen. Auch die Frageformulierungen haben große Auswirkungen  auf eventuelle Kommunikationsprobleme, die Haltung gegenüber dem Thema, das Interesse und die emotionale Involviertheit vom Befragten.

Zudem ist es wichtig, eine angenehme Gesprächssituation zu schaffen, dabei aber auf die Regeln der Alltagskommunikation zu verzichten.

Im Interview sollte eine große Reichweite und somit ein breites Spektrum an Problemen bandelt werden. Dies beinhaltet ein spezifisches sinnenhaftes Verstehen von Reaktionen. Der Befragte sollte in der Tiefe seiner Darstellung unterstützt werden, sodass er bestimmte Situationen affektiv, kognitiv als auch wertbezogen deuten kann. Gleichzeitig sollte der Interviewte aber auch die Möglichkeit bekommen persönliche und soziale Reaktionen mit einzubinden. Dies fordert ein großes Maß an Sensibilität für den Interviewführer. Die vier zuvor beschriebenen Hauptaspekte können unter den Stichpunkten Reichweite, Spezifität, Tiefe und Personaler Kontext zusammengeführt werden.

Zusammengefasst bedeutet dies für die Ausführung von Leitfadeninterviews, dass eine klare Struktur herrschen und der Leitfaden so flexibel wie möglich angepasst werden muss, es zu keinem Frage-Antwort-Katalog kommen darf und der Interviewer sich an den Befragten so gut wie möglich anpassen sollte. (Krieger 2008)

Die Interviews wurden anhand des erstellten Leitfadens während des Rugby-Spieles in der 2. Bundesliga Nord zwischen FT Adler Kiel und DRC Hannover am 04. Juni 2017 auf dem Rugbyfeld des Vereinsgelände der FT Adler, im Petersweg 1, in Kiel durchgeführt.

Es wurden drei Interviews mit jeweils einem Mann und einer Frau durchgeführt. Die Paare waren unterschiedlichen Alters, somit hatten wir eine Altersspanne zwischen 18 und 60 Jahren.

Um die qualitative Forschung durchführen zu können, hatten wir folgenden vorher aufgestellten Leitfaden zur Durchführung der Interviews dabei:

1.1 Was macht Sport für Sie interessant?

– generelle eigene Sportlichkeit

– generelles Sportinteresse

1.2 Was macht Rugby für Sie besonders, worin liegt die Faszination?

– Wann und wie sind Sie zu Rugby gekommen?

– Hauptsportart

– Spielen Sie selbst Rugby

– kennen sie Spieler persönlich?

1.3 Wie sehen sie das Entwicklungspotenzial des Rugby?

2. Was bedeutet Fairness für Sie?

– Spieler

– Fans

– Schiedsrichter

2.1 Wie zeigt sich Fairness im Sport Ihrer Meinung nach?

2.2 Wie bewerten Sie die Fairness im Rugby?

3. Was bedeutet Respekt für Sie?

3.1 Ist Rugby eine respektvolle Sportart Ihrer Meinung nach?

3.2 Wie äußert sich Respekt im Rugby?

Im Leitfaden waren uns drei zentrale Punkte wichtig. Hierbei handelte es sich um die Faszination, die Fairness und den Respekt im Rugbysport. Zudem wurden noch einige Unterpunkte festgelegt, damit die Interviews etwas gelenkt werden konnten.  Wichtig bei den Fragestellungen war uns, dass diese neutral verfasst wurden, damit die Gesprächspartner nicht von unserer Meinung beeinflusst wurden.

Um einen Gesprächseinstieg zu bekommen, wurde die Frage nach dem Interesse am Sport gestellt. Diese Frage bezog sich sowohl auf das generelle Sportinteresse als auch die eigenen Sportlichkeit. Mit der nächsten Frage ging es zum Rugby über. Hier wurde gefragt was an Rugby so besonders ist und worin die Faszination liegt. Im weiteren Verlauf dieses Punktes wurde danach gefragt, wann und wie die Interviewpartner zum Rugby gekommen sind, ob sie die Sportart selbst ausüben und ob sie Spieler persönlich kennen. Zudem war interessant was ihre Hauptsportart ist, hier war sowohl eine selbstausgeübte als auch der Zuschauersport gemeint. Weiterhin wurde danach gefragt wie sie das Entwicklungspotenzial der Sportart sehen. Auch der zweite Punkt der Fairness wurde vertieft. Die Hauptfrage hier war, was Fairness für den Befragten bedeutet. Dies bezog sich u.A. auf die Spieler, die Fans und den Schiedsrichter. Weiterhin war interessant wo Fairness im Sport ihrer Meinung nach zu sehen ist und wie sie selbst den Aspekt der Fairness im Rugby bewerten. Bei dem letzten Punkt Respekt, war in erster Linie wichtig, was überhaupt Respekt für sie bedeutet. Aufbauend wurde gefragt, ob Rugby ihrer Empfindung nach eine respektvolle Sportart ist und wie sich dies äußert.

Rugby

Ergebnisse

In der Auswertung der Ergebnisse wurden drei zentrale Kategorien unterschieden. Hierbei handelt es sich um die Härte, die Fairness und den Respekt unter Spielern, Fans und gegenüber dem Schiedsrichter.

Als eines von mehreren Zitat über die Härte ist Folgendes sehr aussagekräftig: „Also Rugby ist halt einfach härter, die nehmen keinen Schutz aber hauen sich richtig krass um. Und wären wir wieder bei Brutalität (lacht). Aber ich find´s einfach einen tougheren Sport.“

Auch beim Thema Respekt waren sich die Befragten einig, was dieses Zitat gut zusammenfasst: „… am Anfang gibt´s da auch in Neuseeland immer dieses diesen Haka genau. Und das finde ich mega respektvoll wie die sich da gegenüberstehen und keiner lacht den Anderen aus weil er irgendwen nicht versteht oder so. Das find ich ziemlich cool und ihm ja wie gesagt dieses gegenseitig immer hochhelfen oder das glaub ich ist beim Basketball auch noch so. Das ist einfach der Respekt vor dem Körper des anderen, ne.“

Das Thema Fairness wurde durch uns etwas intensiver befragt und auch hier kamen interessante Aussagen heraus. In Bezug auf die Spieler kam war diese Aussage sehr interessant und zeigt die ungewöhnlichen Gesten des Sports: „… scheinbar hatten sich da zwei in die Haare, auf jeden Fall hat denn der eine seinen Gegner genommen, hat den einmal hochgehoben – auf den Boden geknallt. … der ist aufgestanden, wusste wohl warum das war. Haben die beiden abgeklatscht, dann war´s das. Also der wusste wofür das war, war wohl verdient.“ 

Auch unter Fans zeigt sich im Rugby eine besondere Art von Fairness: „… klar bin ich eigentlich für Kiel. Aber wenn ich seh halt eine gute Aktion bei Hannover in diesem Fall, dann würd´ ich halt auch klatschen. Weil es halt ne Sache die haben sie dann gut gemacht und warum nicht dafür mit Applaus eben Respekt dafür geben, find´ ich…“

Ebenfalls zeigt sich eine ganz andere Sichtweise gegenüber dem Schiedsrichter: „… oder einfach wenn der Schiedsrichter irgendwas pfeift, dann ist das halt so. Da wird nicht lamentiert, da wird nicht gemuckt. Es mag doch noch so hanebüchen sein was er da grad gepfiffen hat, die nehmen´s einfach zur Kenntnis und dann ist das gut.“

Auch konnten wir feststellen, dass es sich kaum um Zuschauer handelte, welche den Sport in und auswendig kannten, sondern die Faszination gegenüber diesem Sport war auch bei Laien immens groß. Viele kannten kaum Regeln oder auch Fachbegriffe, aber trotz alledem waren sie begeistert von der Sportart: „Ich weiß nicht genau wie der Move heißt, aber ihr wisst was ich meine. [Wir sind auch eher nicht aus dem Rugby] Der Hochwerfmove. Dieser Hochwerfmove. Wer kennt ihn nicht den guten alten Hochwerfmove und den alten Ballwerfmove. [und das kuscheln] ja genau, genau ja das ist halt richtig cool.“ 

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Diskussion

In der Untersuchung wurde festgestellt, dass die vorher aufgestellten Vermutungen und Befunde bestätigt wurden.

Die Kategorien wurden zufriedenstellend erfasst.

Gleichzeitig können die Ergebnisse als Anregung für weitere, auch quantitative, Forschungen benutzt werden.

Der Leitfaden stellte sich bei der Ausführung der Interviews zwar als gut dar, jedoch war die Frageformulierung nicht so sinnvoll gewählt. Die Interviewten fragten einige Male nach, was mit verschiedenen Frage gemeint ist. Dies wurde nicht zum großen Problem, sondern formulierten wir die Fragen dann so um, dass sie verständlicher und eindeutige wurden.

In der Auswahl der Probanden fanden wir nette, zuvorkommende Gesprächspartner mit welchen die Interviews gut durchgeführt werden konnten.

Schlussfolgerung

Aus den Ergebnissen ist zu folgern, dass Fairness und Faszination zentrale Punkte des Rugbys zu sein scheinen. Anders als im Fussball werden hier Schiedsrichter und die Gegenspieler respektiert und geschätzt. Es kommt weniger zu Streitigkeiten außerhalb des Spieles und auch die Entscheidungen von Schiedsrichtern werden respektiert und angenommen ohne sie zu reklamieren. Diese Punkte sind die Hauptgründe warum die Zuschauer fasziniert vom Rugbysport sind.

Rugby fasziniert nicht nur die Sportler, sondern auch aussenstehende Personen, welche zuvor noch nichts mit der Sportart zu tun hatten. Obwohl viele Zuschauer nicht alle Regeln kennen, schauen sie trotzdem gerne zu. Es handelt sich um eine in Deutschland aus der Nische kommenden Sportart, welche das Potential hat sich zu etablieren.

Ausblick

In weiteren Untersuchungen ist vorzustellen, eine quantitative Umfrage durchzuführen. Weiterhin könnte eine Spielanalyse, in Bezug auf Wahrnehmung vs. Realität, durchgeführt werden.

Auch das „Meckern beim Schiedsrichter“ könnte somit im Vergleich von Fußball und Rugby ausgezählt werden.

Quellen

Krieger, C. (2008). Leitfaden-Interviews

Gumbrecht, H. U. (2011). Ästhetik der Gewalt: Was Rugby hat und Fussball nicht. Frankfurt: Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH

Jenson, B. (2017). Warum Rugby zum Trendsport in Deutschland werden kann. Hamburg: Hamburger Abendblatt

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Christian-Albrecht-Universität Kiel

Titel der Seminararbeit: „Fairness und Faszination im Rugby“

Seminar: Forschendes Lernen im Bereich leiblicher Biographieentwicklung (Modul M)

Studiengang: Master of Arts Sportwissenschaften

Dozent: Christian Gaum

Name: Madeline Schildknecht

Datum: 30.09.2017

Ort: Kiel

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